Donnerstag, 21. November 2013

{ Piercing } Mein Tragus & Ich

Ich habe mich wiedermal getraut - und mir ein neues Piercing stechen lassen. Ein Tragus. Passiert ist das Ganze am Dienstag, den 12. Dezember bei einem Chirurgen, der halt nebenbei auch noch pierct und sich ganz in meiner Nähe befindet. Welche mich auf *Instagram* verfolgen, wissen bereits, dass ich mich wieder piercen hab lassen.


Warum beim Chirurgen?
Einfach aus dem Grund, weil ich in einem Dorf wohne und sich der nächste Piercer nicht einfach um die Ecke befindet. Ich müsste ganze 70 km in die nächste Stadt fahren, um mir dort bei einem Piercer das Piercing stechen zu lassen. Da ich über den Chirurgen im Vorfeld viel Gutes gehört habe und auch aus eigener Erfahrung (Bauchnabelpiercing) weiß, überlegte ich nicht lange und fuhr zu ihm.

Wie verlief das Piercen?
Den Piercingschmuck muss man bei den meisten Ärzten selbst mitnehmen. Ich entschied mich für einen Labretstab aus 1,2 mm Chirurgenstahl mit einem lila Steinchen und 7 mm langem Stab, welchen ich über Amazon gekauft hatte. Generell sollte man, wenn man sich den Schmuck selbst besorgen muss, darauf achten, dass man die Länge des Stabs/den Durchmesser des Ringes etwas großzügiger einberechnet, da die gepiercte Stelle danach anschwellen kann bzw. vermutlich auch wird.

Er hat also den Schmuck desinfiziert sowie meinen Ohrknorpel und einen großen Teil der Ohrmuschel. Danach gings auch schon ans Eingemachte. Ärzte dürfen laut einer Verordnung die zu piercende Stelle betäuben. Dies wird mithilfe einer Spitze gemacht, welche nur ganz leicht piekst und schon einige Minuten danach kann gepierct werden. Was ich mitbekommen habe, hat mein Ohr nach dem Stechen am Stichkanal leicht geblutet, was immer wieder vorkommt und ziemlich normal ist. Nerven oder Ähnliches können bei so einem Piercing, entgegen der weitläufigen Meinung, nicht beschädigt werden, da diese sich so weit am Knochen und an den Muskel befinden und somit gar nicht getroffen werden können. An einer herunterhängenden Gesichtshälfte aufgrund eines Piercings zu erleidigen, ist schlichtweg eine sogenannte "Urban Legend". 

Der Chirurg hat danach mit einer Kanüle den Knorpel durchgestochen, wobei man hier kaum etwas spürt, außer einen starken Druck (keinen Schmerz!), weil der Knorpel an dieser Stelle doch relativ dick ist. Die Kanüle wird abgeschnitten und an einem Ende des Schlauches wird der Schmuck eingeführt und somit durch den Stichkanal gezogen. Dies alles dauert, meiner Schätzung nach, weniger als 10 Minuten und ist, bis auf den Pieks der Spritze völlig schmerzfrei.

Und was war mit dem Schmerz, als die Betäubung nachgelassen hat?
Nach ein paar Stunden als die Betäubung nachgelassen hatte, spührte ich ein Ziehen, wenn ich zum Beispiel gelacht habe - und ich lache viel. Manchmal hat es schon etwas stärker gezogen, aber es ließ sich definitiv aushalten. 

Womit und wie funktioniert die Reinigung des Tragus Piercings?
Es bleibt euch überlassen, welches Mittel ihr zur Reinigung und Pflege eures frischgestochenen Piercings benutzen wollt. Ich kann euch sowohl Salzwasser  (etwas Salz und Wasser in einer Glas geben und verrühren) als auch ein Antiseptikum wie zum Beispiel das altbekannte Octenisept empfehlen. Ich habe beim Septumpiercing mit Salzwasser  sehr gute Erfahrungen gemacht und schwöre auch bei diesem Piercing darauf! Es ging bei der Reinigung mehrere Möglichkeiten. Ihr könnt euer Ohr in Salzwasser einweichen, somit löst sich eine eventuell vorhandene Kruste besser und vor allem schmerzfreier.  Ihr könnt aber auch ein sehr gut eingeweichtes Wattestäbchen benutzen und sanft über das Piercing streichen und es am Stab entlang, entgegen des Stichkanals drehen um die Kruste zu entfernen (nicht in Richtung des Stichkanals, da ihr sonst die Kruste in den Stichkanal schieben und sich dies schmerzhaft entzünden könnte!!). Das Gleiche könnt ihr auch mit einem Antiseptikum machen, es bleibt euch überlassen, welche Methode euch besser gefällt. :)

Wie viel hat das Piercing gekostet?
Das Stechen hat € 39,00 gekostet (zum Vergleich bei anderen Piercern in Linz/OÖ zahlt man schon mal € 50-60,00 inkl. Schmuck!), und der Schmuck hat nochmal € 7,00 gekostet.


Was empfielst du - Piercer oder Arzt/Chirurg?
Ich weiß aus Erfahrung, dass der piercende Arzt das schon seit vielen, vielen Jahren macht und auch regelmäßig an Seminaren teilnimmt, weshalb ich mir nicht viel weiter darüber Gedanken mache, welcher besser sein könnte. Ich kenne ihn, er kennt mich und ich vertraue ihm. Natürlich hat ein Piercer sein Handwerk "gelernt" und wenn die Voraussetzungen (Hygienevorschriften beachtet, diverse Dokumente, die seine Befähigung ausweisen usw.) getroffen sind, sehe ich keinen Grund, warum man nicht auch zu einem "normalen" Piercer gehen soll. Info am Rande: ich habe ja auch mein Septum beim Piercer stechen lassen und gar keine Probleme gehabt - könnt ihr *hier* nachlesen könnt. 

Wie gefällt euch des Piercing? Habt ihr selbst Piercings? Was hält ihr generell von Bodymodification?

xoxo iaris

4 Kommentare:

  1. Ich mag Ohrpiercings total gerne, halte von Ärzten nicht so viel (natürlich kenne ich nicht alle!). Ich hab den Piercer meines Vertrauens gefunden und bin auch bereit etwas weiter dafür zu fahren (sind bei mir auch so ca. 70 km^^). Aber wenn du mit dem Arzt zufrieden bist und ihm vertraust, passt das natürlich:) Der Tragus sieht übrigens super aus!

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  2. Ich finde, es sieht sogar schöner aus als dein Septum. =) Danke für den tolle Bericht. Ich hätte gedacht, dass es gerade an dieser Stelle (wegen des Knorpels) mehr weh tut. =)

    hier geht’s zu meinem Blog ♥

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  3. sehr schönes piercing, lasse ich mir bestimmt auch irgendwann stechen :)

    lg fly

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  4. Ich möchte mir auch schon seit Jahren ein Tragus stechen lassen. Ich trau mich aber nicht. Hab auch einiges Negatives gelesen :( zb das wenn es sich entzündet, die Gesichtshälfte gelähmt bleiben kann und so. Und da ich eigentlich sicher bin, dass es sich entzünden würde......

    Ich finde dein Blog übrigens sehr schön. Folge dir :)

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